Im Rahmen des Grabungsprojekts «Petra-Ez Zantur» untersucht das Seminar für Klassische Archäologie der Universität Basel unter dem Patronat der SLSA seit 1988 die wenig bekannte private Lebenswelt der Nabatäer in ihrer Hauptstadt Petra. Mit dem Ziel den Übergang vom nomadischen zum sesshaften Leben der Nabatäer zu fassen, Einblicke in die Entwicklung der peträischen Wohnarchitektur sowie die Organisation der städtischen Privatquartiere zu gewinnen, wurden an den Hängen südlich über der öffentlichen Stadt Wohnhäuser des 1. Jh. v.Chr. – 5. Jh. n.Chr. untersucht. Eine zweite Zielvorgabe gilt der Klärung von Typologie und Chronolgie der lokal produzierten Keramik und anderer Kleinfundgattungen.
Im Herbst 2001 wurde die Feldarbeit auf dem zuletzt bearbeiteten Grabungsplatz EZ IV abgeschlossen.
Es entstand eine umfassende Dokumentation über das villenartige Gehöft mit seinem bemerkenswerten Fassadenschmuck mit Götterbildnissen. Bei der Untersuchung der näheren Umgebung des Gehöfts gruben die Forscher ausserdem eine Stelle aus, wo sich wahrscheinlich ein Tempel befunden hatte. Für die SLSA ist der archäologische Teil der Arbeiten in Petra somit abgeschlossen. Der Schweizerische Nationalfonds wird die Finanzierung der Auswertungsarbeiten während weiterer drei Jahre gewährleisten. Zur Konservierung und touristischen Erschliessung der nabatäischen Wohnbauten in ez Zantur sagte die SLSA der Projektleitung weiterhin ihre Unterstützung zu. Gemeinsam mit der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) finanziert sie diese Arbeiten, die planmässig durchgeführt werden konnten. Im Frühjahr 2004 wird der letzte Fassadenteil fertig gestellt. Die Publikation eines dritten Petra-Bandes der Reihe «Terra Archaeologica» ist für 2005 vorgesehen.
Ende September 2002 führte die SLSA für ihre Mitglieder und Freunde eine Reise nach Petra durch, wo die Interessierten nochmals die Gelegenheit hatten, die Ergebnisse des SLSA-Grabungsteams an Ort und Stelle anzuschauen.